RGO

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Die Rebberg-Genossenschaft Opfikon (RGO)

Zweck (aus den Statuten vom 15. Februar 1995, RGO Statuten)

Die RGO bezweckt:

Die Errichtung und Haltung eines Rebgutes auf einem Grundstück der Stadt Opfikon in der Halden.
Die gemeinsame Bewirtschaftung des Rebgutes, die Förderung der Kenntnisse im Weinbau und die Förderung und Pflege der Kameradschaft durch Veranstaltungen und gemeinsame Aktionen.
Die Verwertung der produzierten Trauben und Verteilung des Weines an die Genossenschafter und den Verkauf an Dritte.

Anlass

Zum 25-jährigen Stadtfest 1993 kam die Idee zu einem stadteigenen Rebberg auf. Dies in Anlehnung an die mittelalterlichen Rebberge, die am Hang zwischen Opfikon und Wallisellen angelegt waren. Wegen der ungünstigen Finanzsituation war aber Sparen angesagt und der vorgesehene Kredit wurde vom Gemeinderat gestrichen.

Alt Stadtrat Hans Leemann fand die Idee aber immer noch gut und war der Meinung, dass nicht immer alles dem Staat überlassen werden müsse. Und so stand die Gründung einer Genossenschaft zur Diskussion. Allerdings war an eine Gründung 1993 nicht mehr zu denken. Nach einer ersten Ausschreibung im Stadtanzeiger meldeten sich 9 Personen und nach dem Versand von Briefen waren schliesslich 19 Interessenten beisammen. Nun konnte die Realisierung einer Rebberg-Genossenschaft vorangetrieben werden.

Gründungsversammlung

Am 1. Februar 1994 fand im Vereinshaus des TV Opfikon die Gründungsversammlung statt. 37 Genossenschafter, die ein Kapital von Fr. 74′000.- einbrachten, nahmen an diesem historischen Anlass teil. Erster Präsident war Hans Leemann und Rebmeister wurde Bruno Wüst. Zu diskutieren gab auch die Bestimmung der Rebsorte. Von über 8000 Rebsorten werden etwa 60 bis 80 angebaut: Keine einfache Auswahl! Die Regent-Traube schwang obenauf, weil sie bei der Degustation gut abschnitt, selten gespritzt werden muss, die Beeren relativ locker angeordnet und früh reif sind, was in der Glattaler Nebelgegend weniger Föulnis versprach.

Entwicklung

Die Rebsetzung der ersten Tranche von 800 Stücken erfolgte am 11. Juni 1994, selbst das schlechte Wetter tat der familiären Stimmung keinen Abbruch. Später wurde die Anzahl der Rebstöcke auf 1300 ergänzt.

Die Beitrittsgesuche in die RGO nahmen in der Folge zu und 1997 wurde die Obergrenze bei 70 Anteilscheinen festgesetzt, zwei Jahre später wurde diese Zahl nochmals um 10 nach oben korrigiert. Seit 1999 hat die RGO also 80 Genossenschaftsscheine ausgegeben und die wenigen Mutationen immer rasch ausgleichen können. Der Rebberg ist offensichtlich ein anerkannter Bestandteil unserer Stadt geworden.

Infrastruktur

1999 wurde ein erster Sitzplatz mit Pergola und Feuerstelle gebaut, damit nach getaner Arbeit auch die statutarisch vorgeschriebene Geselligkeit gepflegt werden konnte. 2001 kamen WC und Brunnen dazu und 2005 wurde die ganze Pergola vergrössert und neu gestaltet. Neben einer grosszügigen Grillstelle mit einem richtigen Abzug wurde ein Gerätehäuschen hingestellt.

Was noch fehlte, war eine zweckmässige Parkierungsmöglichkeit. Doch alle Bemühungen führten nicht zum Ziel. Als die Stadt Opfikon 2013 ein neues Parkregime mit blauen Zonen auch im Grossackerquartier eingeführt hatte, wurde das Parkieren im Zusammenhang mit dem Rebberg ein echtes Problem. Die Behörden zeigten dafür Verständnis und gaben grünes Licht für die Planung von fünf Parkplätzten gleich neben dem Rebberg. Die GV 2014 stimmte dem Antrag des Vorstandes zu und 14 Tage später waren die Parkplätze erstellt. Jetzt dürfte die Infratsruktur vollständig sein.

Weinlager

Von Beginn weg war das Weinlager bei Bruno Wüst. Auch die Weinabgaben im November führte alle zu seinem Betrieb. In gegenseitiger Absprache suchte man nach über 15 Jahren einen neuen Ort. Und man wurde fündig und mit der reformierten Kirchenpflege auch handelseinig: Der neue Lagerort soll der Raum unter dem Kirchturm werden. Zuerst musste der Zugang aber noch saniert werden. Dies geschah Mitte Dezember 2011. So konnte doch noch vor Jahresschluss, am 21.12.11, der Umzug stattfinden. Der neue Lagerchef Ruedi Funk hatte diesen sorgfältig geplant und mit seinem Firmenlaster auch gleich durchgeführt. Am alten Ort wurden durch eine Crew alle Flaschen sortiert und palettiert, damit im neuen Lager nach genauen Vorstellungen eingeräumt werden konnte. Nach rund 3 Stunden war der Umzug mit 8 Helfern abgeschlossen. Bald war klar, dass zusätzlich Isolationsmassnahmen nötig waren. Vorerst einmal Türe und Holzdecke. Am 22.2.12 waren auch diese abgeschlossen und nun muss beobachtet werden, wie sich die Raumtemperatur übers ganze Jahr verhält. Wer sich auf die Temperaturen konzentriert hatte, wurde durch die Sommergewitter eines anderen belehrt. Mehrere Male war das Weinlager nach krfätigen Schauern unter Wasser gesetzt. Ruedi Funk wurde auf eine harte Probe gestellt. Eine erste bauliche Massnahme hatte nicht den gewünschten Erfolg. Mit einem Hygrometer und einem Entfeuchter wurde Mitte Oktober das aufgesogene Wasser und damit auch der müffelige Geruch Tag für Tag entfernt. Und am 15. Oktober fuhren Baumaschinen auf und verlängerten den Ablauf unter der Schulstrasse hindurch in einen weiteren Schacht. Das Bauamt liess ganze Arbeit verrichten. Und nun sind wir alle gespannt, ob im nächsten Jahr das Lager trocken bleibt. Und der ganz grosse Test kam am Donnerstagabend, 2. Mai 2013: Sintflutartige Regenschauer legten innert kurzer Zeit ganze Gebiete lahm. In Schaffhausen fielen innert 10 min 33 Liter Wasser pro m2, in Zürich brachte ein explodierender Schachtdeckel ein darüber fahrendes Auto zum Überschlag und die Glatt schwoll bis zum Uferweg an. Und als Ruedi Funk mit Bange die Türe zum Weinlager aufstiess, war es so trocken wie zuvor. Test bestanden!